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Wie funktioniert ein Kabelnetz?

Obwohl TV Kabelnetze zur Übertragung von TV Inhalten gebaut wurden, ist es inzwischen auch möglich, die Leitungen zur Internetnutzung zu verwenden. Mit diesem Ratgeber wollen wir erklären, wie die Kabelnetze aufgebaut sind. Noch vor etwas mehr als 10 Jahren war die Nutzung des Internets nur über eine ISDN Karte und später dann über ein DSL Modem möglich. Im Laufe der Zeit entwickelte sich jedoch das TV Kabelnetz zu einem echten Konkurrenten. Mit nur wenigen technischen Veränderungen lässt sich die TV Kabelsteckdose auch für das Highspeed Internet verwenden.

Über das Kabelnetz im Internet surfen – Das sollten Sie wissen

Damit Sie im Kabelnetz surfen können, muss der Kabelnetzbetreiber seine Infrastruktur entsprechend anpassen. Hierzu sind Kabelkopfstellen, Verstärker und Glasfasernetze notwendig, um den Anschluss rückkanalfähig zu machen. Natürlich muss auch das Kabelnetz im Wohnhaus an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

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Wie ist das Kabelnetz in Wohnhäusern aufgebaut?

Grundsätzlich folgt das Kabelnetz der Baumstruktur. Die Leitung trifft im Haus ein und versorgt Wohnung 1 mit dem Internetsignal. Von dort aus wird es Wohnung 2 weitergeleitet, danach in Wohnung 3 usw. usf. Möchte Wohnung 6 also über das Kabelnetz surfen, muss das Signal erst durch alle anderen 5 Wohnungen geleitet werden. Dies ist natürlich nicht immer möglich, weshalb sich die Struktur auch entsprechend anpassen lässt.

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Kabelnetzaufbau in Mehrfamilienhäusern

Möchte ausschließlich Wohnung 6 mit dem Internet über Kabel verbunden werden, kann auch eine einzelne Leitung aus dem Hauptanschluss heraus nach oben gelegt werden. Der Arbeitsaufwand hierfür ist sehr gering und günstig. Die Alternative, die gerade bei modernen Häusern verwendet wird, ist eine Sternstruktur. Jede Wohnung ist separat mit dem Keller verbunden.

Wie kommt das Kabelnetz Internetsignal ins Haus?

Im Keller des Hauses befindet sich üblicherweise der Kabelverstärker, der das Signal für die Nutzung aufbereitet. Dieser wird zur Internetnutzung gegen einen Rückkanal-Verstärker ausgetauscht, denn das Signal muss nun in beide Richtungen gesendet und verstärkt werden. Zusätzlich bekommt der Kabelnetzkunde eine neue Buchse installiert, die Multimediadose genannt wird. Sie enthält einen Anschluss mehr, an den das Kabelmodem angeschlossen wird. Darüber kann telefoniert und gesurft werden.

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Was sind Netzebenen? Was bedeutet NE1, NE2, NE3 und NE4?

Das Kabelnetz ist in mehrere Ebenen unterteilt, die jeweils durch einen Übergabepunkt getrennt werden. Bei NE4 handelt es sich um die Netzebene 4. Dies ist im Prinzip der Teil, über den der Kabelnetzanbieter das Signal zum Endkunden leitet. Der Hausübergabepunkt (HÜP) trennt das Signal des Kabelnetzlieferanten, beispielsweise Vodafone Kabel Deutschland, vom Signal des letztendlichen Anbieters und Vertragspartners des Endkunden.

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Betreiber der Netzebene 4 können das Signal aus Netzebene 3 mit eigenen Signalen und Inhalten aufstocken. So kommt es, dass in zwei nebeneinander stehenden Häusern unterschiedliche TV Programme empfangen und unterschiedlich schnelles Internet genutzt werden kann. Die Einspeisung netzfremder Angebote muss jedoch nach dem HÜP erfolgen und über die Schnittstelle im Technikraum, im Keller oder am jeweiligen Knotenpunkt realisiert werden. Dies ist jedoch von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

Wie wird Netzebene 3 mit dem Kabelsignal versorgt?

Das Kabelsignal, welches am Haus eintrifft, kommt vom Bürgersteig. Unter der Erde befindet sich dort ein kleiner Verteilerkasten, der jeweils mehrere Häuser versorgt. Man spricht hier auch von der D-Linie. Von diesem Verteilerkasten aus verläuft das Kabel entlang der Straße in Richtung des nächsten Verteilerkastens. Dies wird C-Linie genannt. Die Verstärkerpunkte sehen im Prinzip so aus, wie man es von der Telekom her kennt.

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Die Verstärkerpunkte haben zwei Aufgaben:

  • Sie verstärken das Signal von der Kabelkopfstell in Richtung des Kunden
  • Sie verstärken das Rücksignal vom Kunden in Richtung der Kabelverstärkerstelle für Breitbandanschlüsse

Von den Verstärkerpunkten aus wir das Signal dann über den Umweg weiterer Verstärker in Richtung der Netzebene 2, den sogenannten Fiber Nodes (Glasfaserverstärkerpunkte) befördert. Hierbei handelt es sich um die Einwahlknotenpunkte der Kabelnetzkunden. Damit es nicht zu einer Überlastung kommt, werden die Fiber Nodes sternförmig aufgebaut. So kann gewährleistet werden, dass in Gebieten mit sehr vielen Kunden kein „Stau“ entsteht. Durch den feinmaschigen Aufbau hat jeder Kunde die maximale Bandbreite zur Verfügung.

Wohin verläuft das Signal nach den Fiber Nodes?

Die Fiber Nodes schicken das Signal an die Breitbandkabelverstärkerstelle (BK) auf der Netzebene 1. Allgemein ist diese Schnittstelle auch als Kabelkopfstation bekannt. Allein für die deutschen Kabelanbieter arbeiten mehrere tausend BKs. Es gibt allerdings auch kleinere BKs, die direkt in Wohnanlagen stehen und die NE4 versorgen.

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Von den übergeordneten Kabelkopfstationen verläuft das Kabelsignal weiter in Richtung nationaler Backbones. Hierbei handelt es sich um Glasfaserkabel, die einzelne BKs miteinander verbinden. Die Übertragung verläuft als HF Signal auf IP Basis. Als nächster Knotenpunkt steht dann ein PoP (Point of Presence) an, wo das eigentliche Routing stattfindet. Die großen Kabelanbieter schicken das Kabelsignal nun über das eigene Netz oder netzfremde Carrier durch das Land, um letztendlich im Zielserver anzukommen.

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